Azoren, die 9 Inseln
Berichte über Kultur, Sehenswürdigkeiten,
Vulkane, Geschichte, Flora und Fauna, Klima, Vulkanausbrüche, Emigranten.
Bilder von Walfischen, Scrimshaw, Kunsthandwerk, Brandungsschwimmen,
Wandertouren, Feste, Impérios, Kochen im Vulkan, Kraterseen und
Wasserfällen.
Von Paulo Heitlinger, unabhängiger und
engagierter portugiesischer Journalist.
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Einleitung
Der aufmerksame
Tourist wird bald merken, daß nicht alles, was die Hochglanzprospekte zu
Höchstglanz bringen wollen, auch tatsächlich glänzt. Die
Azoren-Inseln sind eben kein optimales Touristenziel. Das Wetter ist sehr
unbeständig, kein Mensch kann Ihnen garantieren, ob morgen die Sonne
herrlich scheint.
Eher wird sie vielleicht vormittags ein paar Stunden
scheinen, zur Mittagszeit ziemlich windig sein und nachmittags regnen. Oder
genau anders herum. Jeder Spaziergang, der einige Stunden dauern soll, wird an
dieser Unbeständigkeit leiden.
Die als wunderschön angepriesene Landschaft
kann mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit plötzlich hinter starkem
Nebel verschwinden.
Die Seen, die gerne als blau,
grün und kristallklar beschrieben werden, sind oft
genug grau und abweisend. Oft ist das Wasser umgekippt; zu viele Absonderungen
der allgegenwärtigen Kuhwirtschaft gelangen ungefiltert in die Seen und
verderben dessen Wasser. Bitte nicht trinken, bitte nicht baden!
Azoreaner, weit mehr als eine Million, kennen andere
Länder. Sie kennen meist die USA, weil sie dorthin als Emigranten gezogen
sind.
Sie leben dort in kleine Zirkel und haben sich kaum
integriert. Also sind Azoreaner recht freundliche Menschen, aber alles andere
als geübte Touristenführer. Sie üben auch erst seit kurzer Zeit.
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Die Zeit der
Low-cost-Flüge ist nicht einmal fünf Jahre her und frühere
Unternehmungen der Touristikbranche haben Seltenheitswert. Das kontrastiert mit
anderen Inseln. In Madeira, auch eine portugiesische Insel mitten des
Atlantiks, übt man den Tourismus seit mindestens 100 Jahren, und dies hat
einige Übung eingebracht.
Warum reisen dann so viele Europäer, so viele Deutsche
und Deutschsprachige in die Azoren? Wandern mögen doch viele Urlauber; auf
den Azoren gibt es dazu reichlich Möglichkeiten (Sie finden auf diesem
Ebook für jede Insel Vorschläge für Wanderwege).
Leider gibt es keine Betreuung von solchen Wanderern, die
einen Unfall beim Wandern erleiden.
Also: gut aufpassen! Auf vielen ehemals beliebte Ziele
deutscher Urlauber herrscht heute Unsicherheit, Terror oder sogar Krieg. So in
der Türkei, in Ägypten, in Libyen und in Nordafrika. Da bieten die
Azoren eine geradezu herrliche Gewaltlosigkeit, keine Terroristen, keine
Kriminalität, sehr wenig Drogenkonsum. Das zieht viele ordnungsliebende
Menschen an.
Die meisten Deutschen
reden kein Wort Portugiesisch aber was macht das schon aus? Die
Azoreaner reden auch kein Deutsch, aber viele reden Englisch - und damit ist
schnell eine Verständigungsebene gefunden.
Auf den Azoren hat man erkannt, wie wesentlich es ist, die
Werbetrommel fleißig zu rühren, damit die Urlauber angelockt werden.
Also liest man fast regelmäßig phantastisch positive Berichte im
deutschen Blätterwald. |
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